Geld ist ein heikles Thema für narzisstische Persönlichkeiten. Durch Geld kann der Narzisst leichter das Bild von sich kreieren, welches er so gerne von seinem Umfeld gespiegelt sehen möchte: Erfolgreich, unabhängig, prestigeträchtig. Doch Geld verdienen ist eine Sache. Das Problem für den Narzissten: Er braucht viel Geld, um seine fehlende Wertigkeit zu kompensieren. Und der Narzisst hat nun mal nie genug.

Aus dieser Problematik heraus leben Narzissten insbesondere in ihren sicheren Gefilden, wie der Familie oder der Partnerschaft, gerne an der Grenze zum Illegalen oder darüber hinaus: Diebstahl, Betrug und Erpressung sind leider an der Tagesordnung, wer mit narzisstischen Persönlichkeiten zu tun hat.

So wird der Narzisst seinen Kindern z.B. auch finanzielle Unterstützung zugestehen. Doch wird dies oft nur unter bestimmten Bedingungen getan und ist seiner Launenhaftigkeit unterstellt.

Solche Angebote scheinen oft aus dem Nichts zu kommen, während er die Dinge, um die er gebeten wurde, verweigert. Denn auch hier geht es klar um Mechanismen der Macht und Kontrolle. Die finanziellen Zuwendungen laufen nämlich nur so lange wie der Narzisst das möchte – funktioniert der Betroffene nicht mehr für ihn, kann er ihn mit dem Entzug des Geldes ganz leicht bestrafen. So wird aus der vermeidlichen Unterstützung und Großzügigkeit schnell Druck und Erpressung. Ein leichtes Spiel für den Narzissten.

Gleichzeitig wird tendenziell mehr Geld ausgegeben wie da ist. Umso größer wird der Druck immer mehr haben zu wollen oder Schulden zu begleichen.

Dann wird mal ein wenig Bargeld aus dem Geldbeutel der Kinder geklaut, Familienmitglieder emotional erpresst, um Besitz oder Geld überschrieben zu bekommen, Unterschriften unter Dokumenten gefälscht oder das Erbe ausgeredet.

Moralische Grenzen gibt es hier keine. Tendenziell werden insbesondere die eigenen Kinder zu Opfern, wenn es darum geht, die eigenen Taschen zu füllen. Doch wer sich selbst skrupellos und freimütig am Besitz anderer bedient, ist auch geübt darin, andere des Diebstahls zu bezichtigen. So sind es stets die Kinder, bzw. das Ungeliebte Kind, welches als Dieb bezeichnet und verantwortlich für den finanziellen Verschleiß des Narzissten ist. Denn auch bei dem Thema Geld gilt: Schuld sind immer die anderen. Und Verantwortung wird hier sicherlich auch nicht übernommen.

Doch besonders wenn eines der Kinder mehr besitzt als der Narzisst, stellt sich schnell Habgier und Neid ein. Und der narzisstische Elternteil wird einiges unternehmen, um den eigenen Kindern ihren Besitz streitig zu machen und zur Not zu erpressen.

Ich habe schon so oft erlebt, wie Narzissten bei Geld zu moralisch verwerflichen Mitteln greifen. Da werden die Kinder um ihr Erbe und ihren Besitz gebracht – aus purer Habgier. Und danach wird die Opferkarte ausgespielt: „Ich musste das tun, niemand versteht mich.“ Knebelverträge aufzusetzen, um den Kinder ihre Immobilie wegzunehmen oder im Namen der Kinder Häuser kaufen oder Scheinfirmen anmelden: Für narzisstische Eltern ist ALLES möglich, denn die Familie ist ihr persönlicher rechtsfreier Raum .

Bei dem Thema Geld zeigen Narzissten ihr wahres Gesicht.

Doch Geld verlangt im Umgang mitunter Selbstkontrolle und Disziplin – Fähigkeiten, die narzisstische Persönlichkeiten nicht besitzen. Und je weniger Kontrolle sie besitzen, umso mehr wollen sie ihre Umgebung kontrollieren. Das direkte Umfeld sind nun mal der Partner und die Kinder, weshalb diese leicht und oft zu Opfern finanzieller Ausbeutung werden. Und wird der Narzisst „erwischt“, so ist er das Opfer und die betroffene Person der betrügerische Dieb.

So ist der narzisstische Elternteil stets in finanziellen Nöten, da über den Verhältnissen gelebt wird. Bisher konnte immer der Partner einspringen und regelt die finanziellen Verantwortlichkeiten. Doch so bald der Partner seine Aufgaben nicht mehr übernimmt, wird es schwierig für den Narzissten: Denn Verantwortung für sich und seine Familie zu übernehmen, steht insbesondere auf lange Sicht nicht zur Debatte.

Doch wann immer in der toxischen Familie eine Lücke entsteht, muss jemand anderes diese Lücke füllen – und es ist nie der narzisstische Elternteil.

Vielmehr sind es die Kinder, die einspringen müssen, um Verantwortlichkeiten und Aufgaben zu lösen, die eigentlich dem Elternteil zustehen. Auch für die finanzielle Versorgung sind dann die Kinder zuständig – ob sie wollen oder nicht.

Denn auch hier werden mit Manipulationen und Druck Situationen geschaffen, die nicht nur moralisch verwerflich sind, sondern auch an der Grenze zum Illegalen. Ein narzisstischer Elternteil schreckt nicht vor Erpressung und Nötigung zurück, um zu bekommen was er will.

Emotionen wie Habgier und Neid sind die leitende Motivation für den Narzissten. Während nach außen hin stets das Bild einer idyllischen Familie dargestellt werden soll, zeigen sich hinter den Kulissen insbesondere beim Thema Geld ganz andere Facetten des Narzissten. Doch der Narzisst hat auch hier Glück: Er hat keine Konsequenzen zu befürchten – denn es bleibt alles in der Familie.


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